Der Kemnader See an der Stadtgrenze Witten/Bochum ist für viele Menschen der Region längst ein Anziehungspunkt zum Spazierengehen, Sport treiben und Sonnebaden geworden. Leider beeinträchtigt am Uferbereich des Sees schon seit einigen Jahren zunehmend der Riesen-Bärenklau (auch „Herkulesstaude“ genannt) den Freizeitwert und das Erscheinungsbild der Anlage. Das unkontrollierte und aggressive Wachstum des invasiven Pflanzentyps hat besonders im aktuellen Jahr ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen, welches nach Auffassung der AfD Ratsfraktion Witten unverzügliches und entschiedenes Handeln der für das Gebiet zuständigen Institutionen (Stadt Witten, Stadt Bochum und Freizeitzentrum Kemnade) erfordert.

Einer weiteren Ausbreitung der Pflanze ist vor allem aus folgenden Gründen und mit deutlich mehr Bemühungen Einhalt zu gebieten:

Zum einen kann der Hautkontakt mit dem Riesen-Bärenklau bei Menschen und Tieren erhebliche Verbrennungen ersten und sogar zweiten Grades verursachen. Atemnot und andere schwere Reaktionen werden in der Literatur ebenso beschrieben. Auch deshalb hat das FZK inzwischen entsprechende Warnschilder an einigen Stellen des Ufers angebracht, die vor der Giftigkeit des Riesen-Bärenklaus warnen. Auf diesen prangt nicht grundlos der deutliche Appell an Eltern: „Bitte achten Sie besonders auf Ihre Kinder!“.

Auch die schweizerische Eidgenossenschaft hat die Bepflanzung mit dem Riesen-Bärenklau aus guten und nachvollziehbaren Gründen verboten. In der europäischen Union wird die Pflanze, welche ursprünglich aus dem Kaukasus stammen soll, bereits seit dem Jahr 2016 auf der „Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung“ geführt.  Von der Herkulesstaude geht zweifelsfrei eine nicht zu unterschätzende gesundheitliche Gefährdung aus.

Ein weiteres Problem ist die erhebliche Wuchshöhe und die weitgehende Anspruchslosigkeit der Pflanze an Wachstumsbedingungen. Die Herkulesstaude kann mit bis zu drei Metern erheblich höher als ausgewachsene Menschen werden. Am Seegebiet ist eine gegenwärtige Wuchshöhe von etwa einem Meter (stellenweise sogar deutlich höher) keine Seltenheit mehr, wodurch das Landschaftsbild in weiten Teilen bereits von dieser dominiert wird. Dabei stellt die Herkulesstaude kaum Anspruche an klimatische und witterungsspezifische Bedingungen. Sie wächst nahezu unaufhaltsam, ob in der Sonne oder im Schatten, ob unter Bäumen oder auf der freien Fläche. Auf diese Weise verdrängt die Pflanze in erschreckender Geschwindigkeit die artenreiche Vegetation am Ufer des Kemnader Sees. Der Riesen-Bärenklau ist deshalb längst zu einer ernsten Gefahr für das hiesige Ökosystem und die bestehende Pflanzenvielfalt geworden.

Für die Alternative für Deutschland genießen sowohl der Freizeitwert des Ruhrstausees als auch die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger höchste Priorität. Ebenso gilt es nach unserem Dafürhalten, die heimische Vegetation vor weiterem Schaden durch das unkontrollierte Wachstum der Herkulesstaude zu bewahren, wobei ein deutlicher Schaden bereits eingetreten ist.

Die bislang ergriffenen Maßnahmen sind ganz offenkundig nicht dazu geeignet, dem massiven Problem Herr zu werden. Ein weiteres, quasi unkontrolliertes Wachstum der Herkulesstaude muss hingegen unbedingt vermieden und eingedämmt werden, damit das Problem am See nicht vollends außer Kontrolle gerät. Denn schon heute ist die Pflanze bereits viele hundert Meter entfernt vom Stausee anzutreffen.

Vor diesem Hintergrund hat die AfD Ratsfraktion Witten das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Klima setzen lassen und die Stadtverwaltung um die Beantwortung nachstehender Fragen gebeten:

  1. Inwieweit ist der Stadt Witten das Problem bekannt und wann wurde zuletzt mit dem Freizeitzentrum Kemnade (bzw. mit der benachbarten Stadt Bochum) über das bestehende Problem beraten?
  2. Welche konkreten Maßnahmen zur Eindämmung des Riesen-Bärenklau wurden als Ergebnis dieser Beratungen getroffen?
  3. Was gedenkt die Stadtverwaltung konkret zu tun, um dem immer größeren Problem Einhalt zu gebieten? Hat die Stadtverwaltung z.B. das Freizeitzentrum um intensivere Bemühungen zur Beseitigung der Giftpflanze gebeten? Wenn ja, mit welchen konkreten Ergebnissen?
  4. Hat die Stadtverwaltung das Problem bereits mit der benachbarten Stadt Bochum (Hauptgesellschafterin des FZK) besprochen und gemeinsame Strategien für eine zügige Problemlösung erarbeitet?
  5. Welche Handlungsalternativen sieht die Stadtverwaltung bei der Bekämpfung der Herkulesstaude und könnte die Stadtverwaltung das Freizeitzentrum Kemnade notfalls durch behördliche Anordnung dazu auffordern, das Bärenklau-Problem auf Wittener Stadtgebiet zu beseitigen?

Ihr AfD Ratsfraktion Witten wird sich in den kommenden Monaten dafür stark machen, dass das Problem endlich entschieden angegengen wird. Über den weiteren Fortgang der politischen Diskussion und Schritte zur Eindämmung der Pflanzenplage, werden wir Sie selbstverständlich auf dem Laufenden halten.

Herzlichst,

Ihre
AfD Ratsfraktion Witten