Nach dem Angriff auf die städtische Infrastruktur Mitte Oktober, ist seit Wochen die Stadtverwaltung weitestgehend lahmgelegt. Lediglich ein Notbetrieb für die Abholung von Ausweisdokumenten, den Tausch von Führerscheinen und die Beantragung polizeilicher Führungszeugnisse kann derzeit aufrechterhalten werden.
Für die strapazierten Bürger, die schon vor dem Hacker-Angriff mit langen Wartezeiten auf (für Berufstätige oft ungünstige) Termine zu kämpfen hatten, kommt nun noch der Umstand hinzu, dass nun fast gar nichts mehr geht. Der Unmut zahlreicher Bürgerinnen und Bürger wächst daher stetig und führte so inzwischen vor dem Eingang des Rathauses zu unschönen Szenen, bei denen Mitarbeiter der Stadtverwaltung und des Sicherheitsdienstes angespuckt wurden.
Auch, wenn die AfD Ratsfraktion den Ärger vieler Bürger über nicht realisierbare Behördengänge selbstverständlich nachvollziehen kann, ist ein solches Verhalten, bei dem Mitarbeiter der Stadtverwaltung tätlich angegangen werden, durch keine noch so große Unannehmlichkeit zu rechtfertigen.
Wie aus der Presse nun hervorgeht, erfolgte der Angriff auf die städtische Infrastruktur offenbar über den Zugang der Piratenpartei zum Server der Stadt. Der oder die Angreifer haben den Presseberichten zufolge, den Zugang der Linksextremen dazu genutzt, die Infrastruktur zunächst auszuspionieren, um so Schwachstellen für den Angriff zu identifizieren. Auffällig ist auch, dass die Piratenfraktion nur wenige Tage vor dem Hacker-Angriff, eine Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt hat, die den Titel „Bedrohungen der städtischen IT durch Ransomware“ trägt.
Die Fraktion der Piratenpartei versucht sich nun seit Tagen um Schadensbegrenzung, indem man sich selbst als Opfer der Hacker-Attacke darstellt und versucht, die Schuld einem nun ehemaligen Fraktionsmitglied der Partei in die Schuhe zu schieben. So sei der private Computer dieses ehemaligen Fraktionsmitgliedes, welches kurz nach dem Hacker-Angriff aus Partei und Fraktion austrat, „gehackt“ worden und der oder die Täter so an die Zugangsdaten der Piratenfraktion zum städtischen Server gelangt.
Hierzu erklärt Matthias Renkel, Fraktionsvorsitzender der AfD Ratsfraktion Witten:
„Unabhängig von der Frage, wieso sensibelste Zugangsdaten innerhalb der Piratenfraktion offenbar völlig unbedacht an jeden herumgereicht werden, müssen nun die weiteren Untersuchungen der Ermittlungsbehörden auch zeigen, ob hier seitens der Piratenfraktion nicht nur Fahrlässigkeit, sondern sogar Vorsatz und/oder eine Mittäterschaft vorliegen. Unserer Stadt und damit auch seinen steuerzahlenden Bürgern, ist schon jetzt ein sechststelliger Schaden durch den Hacker-Angriff entstanden, von persönlichen Unannehmlichkeiten ganz zu schweigen. Ich fordere deshalb hiermit Stefan Borggraefe, als Fraktionsvorsitzenden der dafür verantwortlichen Partei dazu auf, seinen Fraktionsvorsitz unverzüglich niederzulegen und sein Ratsmandat so lange ruhen zu lassen, bis die Ermittlungen der Polizei in dieser Sache abgeschlossen sind.“