Am vergangenen Wochenende kam es am einzigen Impfzentrum im Ennepe-Ruhr-Kreis in Ennepetal zu einem Totalausfall:
Zahlreiche Seniorinnen und Senioren – viele davon aus Witten – mussten bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt stundenlang vor der Einrichtung anstehen, um eine Impfung zu bekommen. Aufgrund von IT-Problemen war es schon im Vorfeld wiederholt zu Pannen bei der Terminvergabe gekommen, deren negative Folgen am vergangenen Sonntag zahlreiche Impfwillige am eigenen Leibe zu spüren bekamen.
Diese Vorkommnisse zeigen sehr deutlich, dass es keine kluge Strategie ist, alles auf eine Karte zu setzen, indem ein Flächenkreis wie der Ennepe-Ruhr-Kreis nur über ein einziges Impfzentrum verfügt. So können schon technische Probleme wie die vom vergangenen Wochenende, eine ganze Region mit nahezu 330.00 Menschen faktisch von einer potenziell lebenser-haltenden Impfung abschneiden, ohne, dass es hierzu kurzfristig erreichbare Ausweichkapazitäten gäbe.
Hinzu kommt, dass das Impfzentrum in Ennepetal alles andere als zentral gelegen ist und gerade für die hiesige Wittener Bevölkerung mit einer sehr langen Anreise von ca. 30 Km (=einfache Wegstrecke) verbunden ist. Eine solche Entfernung zu einem Impfzentrum in Zeiten einer „pandemischen Lage von nationaler Tragweite“, droht der allgemeinen Impfbereitschaft zu schaden und den Impfprozess für alle impfbereiten Menschen, um viele Monate zu verzögern. Schon allein aus diesem Grunde ist die aktuelle Verfahrensweise nicht sinnvoll und der Wittener Bevölkerung nicht über die erwartete Dauer des Impfprozederes zumutbar.
Auch die in diesem Kontext jüngst vom Rat auf Antrag von SPD/Grüne beschlossene Prüfung der Übernahme von Taxi-Kosten zum Impfzentrum, stellt nur eine oberflächliche Symptombehandlung dar, löst aber das grundlegende Problem des weiten Anreisewegs nicht. Zudem belastet diese Maßnahme die ohnehin strapazierte Kassenlage unserer Stadt zusätzlich, und die durch ein näher gelegenes Impfzentrum im Stadtgebiet vermeidbaren zahlreichen (Taxi-)Fahrten für viele zigtausende Menschen von Witten nach Ennepetal und zurück, wären ein praktizierter Beitrag zum Umweltschutz. Es ist nicht nachzuvollziehen, dass gerade die vermeintlichen „Klimaschutzparteien“ einen solch umweltschädlichen und kostenintensiven Antrag einbringen, anstatt sich auf sämtlichen politischen Ebenen für eine bürgernahe Lösung in Witten einzusetzen.
Damit sich derlei untragbare Ereignisse vom Wochenende nicht wiederholen, man keine weitere Zeit verliert und hierdurch eine spätere „dritte Welle“ mit fatalen Folgen riskiert, ist nun die Stadt Witten in der Verantwortung, dafür Sorge zu tragen, dass jeder Wittener bzw. jede Wittenerin die Möglichkeit zu einer freiwilligen Impfung gegen das Coronavirus erhält – und zwar zeitnah und ohne langwierige An- und Abreisen. Dies ist am besten durch ein eigenes Impfzentrum hier vor Ort in Witten darzustellen.
Vor diesem Hintergrund beantragt die AfD Ratsfraktion Witten, dass sich die Stadtverwaltung umgehend bei der Kreisverwaltung/Landesregierung dafür einsetzt, dass für alle Wittener Bürgerinnen und Bürger so schnell wie möglich ein Impfzentrum auf städtischem Gebiet eingerichtet wird. Zudem wird die Stadtverwaltung beauftragt, geeignete Räumlichkeiten für das Impfzentrum zu suchen, die es in einer von zahlreichen Leerständen geplagten Stadt zweifelsohne in Innenstadtnähe gibt.
Die in Witten lebenden Menschen, die sich gerne impfen lassen wollen, haben ein berechtigtes Interesse daran, für den Corona-Impfschutz nicht erst eine Strecke von insgesamt rund 120 Km zurücklegen zu müssen, sondern diese Möglichkeit vor Ort in ihrer Stadt zu erhalten. Unser Antrag ebnet einer solchen, bürgerfreundlichen Lösung den Weg.
Ihre
AfD Ratsfraktion Witten
